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EIGENKAPITAL IM UNTERNEHMEN

Erfahre, was das Eigenkapital ist und welche Arten es gibt

Erfahre, was das Eigenkapital ist und welche Arten es gibt

Was ist das Eigenkapital?

Das Eigenkapital ist die Differenz zwischen den Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten in der Bilanz (z. B. Unternehmen). Kapital steht der Gesellschaft zeitlich unbegrenzt und ohne Rückzahlungsverpflichtung zur Verfügung. Das Gegenteil von Eigenkapital ist das Fremdkapital, welches sich im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten und Schulden zusammensetzt.

Eigen- und Fremdkapital bilden zusammen das Gesamtkapital.

Es gibt verschiedene Arten des Eigenkapitals

Das Handelsgesetzbuch (HGB) unterscheidet verschiedene Arten von Eigenkapital, die in der Bilanz als Passiva aufgeführt werden.

Gezeichnetes Kapital

  • Haftkapital einer Kapitalgesellschaft
  • beschränkte Haftung von Gesellschaftern und Anteilseignern
  • die Einlagen dienen den Gläubigern als Sicherheit im Falle einer Insolvenz

Kapitalrücklagen

  • die Kapitalrücklagen werden als Sicherheit und finanzielle Reserve zurückgelegt

Gewinnrücklagen

  • Beiträge, die aus dem Jahresüberschuss einer Kapitalgesellschaft gebildet werden
  • werden zurückgelegt, z.B., um Risiken abzudecken

Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag

  • hier handelt es sich um den unternehmerischen Gewinn nach Abzug aller anfallenden Steuern

Gewinn- oder Verlustvortrag

  • die Gewinne, die ein Unternehmen erzielt, werden anschließend verteilt und dienen zur Bildung von Rücklagen
  • ist nach der Gewinnverteilung noch Kapital vorhanden, nennt man dies Gewinnvortrag
  • der Verlustvortrag ist eine Summe mit Verlusten aus den Vorjahren, die bisher nicht mit Gewinnen verrechnet worden ist

Berechnung des Eigenkapitals – so wird das Eigenkapital berechnet

Doch wie wird das Eigenkapital berechnet?

Das Eigenkapital ergibt sich aus der Differenz zwischen den Vermögenswerten und den Verbindlichkeiten eines Unternehmens.

Die Formel lautet: Eigenkapital = Vermögen – Verbindlichkeiten

Wenn es einen Überschuss gibt, wird dies oft als Nettogewinn bezeichnet. Wenn der Betrag negativ ist, hat man bereits eine Überschuldung. Und Insolvenz gilt als Zahlungsunfähigkeit. Sogenannte stille Reserven sind noch nicht im Vermögen dieser Berechnung enthalten. Wenn diese jedoch ermittelt werden können und bei der Berechnung berücksichtigt werden, ergibt sich das sogenannte effektive Eigenkapital.

WAS IST DIE EIGENKAPITALQUOTE?

Die Eigenkapitalquote gibt das Verhältnis des Kapitals zum Gesamtkapital an. Je höher die Eigenkapitalquote, desto größer die finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit des Unternehmens von Kreditgebern. Daher schätzen Banken die Bonität von Unternehmen mit hohen Eigenkapitalquoten.

Man kann die Eigenkapitalquote mit einer einfachen Formel auf Basis des Jahres- oder Konzernabschlusses berechnen. Bei der Berechnung dieses Verhältnisses bezieht sich das Eigenkapital auf das gesamte Eigenkapital ausgedrückt in Prozent. Die Formel zur Berechnung der Eigenkapitalquote in der Bilanz lautet wie folgt:

 

Formel: Eigenkapitalquote= Eigenkapital / Gesamtkapital *100

Bild2

Vorteile einer hohen Eigenkapitalquote

Eine hohe Eigenkapitalquote hat viele Vorteile für ein Unternehmen:

  • bessere Bonität: Eine hohe Eigenkapitalquote zeigt an, wie viel Sicherheit ein Unternehmen Kreditgebern bieten kann. Es ist einfacher, einen Kredit zu bekommen, wenn die Zinsen hoch sind. Dadurch können Unternehmen bessere Konditionen aushandeln.
  • geringeres Ausfallrisiko: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind Unternehmen mit hohem Eigenkapital besser aufgestellt, was auch das Insolvenzrisiko senkt.
  • mehr Unabhängigkeit: Unternehmen mit mehr Eigenkapital zahlen weniger Zinsen und haben bessere Verschuldungsquoten.

Wenn ein Unternehmen über eine höhere Eigenkapitalquote verfügt, bedeutet dies, dass das Risiko für Gläubiger geringer ist. Das bedeutet die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens erhöht sich und erleichtert Verhandlungen mit Banken und Geschäftspartnern. Je höher die Eigenkapitalquote, desto besser ist i.d.R. die Beurteilung von Ratingagenturen, Banken und Investoren. 

VORTEILE EINER niedrigen EIGENKAPITALQUOTE

Während eine hohe Eigenkapitalquote viele Vorteile hat, können Unternehmen auch von einer niedrigen Eigenkapitalquote profitieren. Eine geringere Eigenkapitalquote am Gesamteigenkapital führt zu einer höheren Eigenkapitalrendite.

 

Die Eigenkapitalrendite stellt die Rendite auf das während des Jahres eingesetzte Kapital dar. Da bei der Berechnung der Gewinn durch das Eigenkapital dividiert wird, verringert eine höhere Eigenkapitalquote die Rentabilität. Unternehmer sollten dies berücksichtigen, wenn sie überlegen, welche Schritte sie unternehmen können, um Kapital zu beschaffen.

Eine solide Eigenkapitalbasis hat für Unternehmen wichtige Vorteile und eine hohe Eigenkapitalquote bietet ein Krisenpolster für wirtschaftliche Schwächezeiten. Wer genug Eigenkapital vorweisen kann, kommt einfacher an Fremdkapital.

Noch Fragen?

Du hast noch offene Fragen zum Thema Eigenkapital?

Dann buche Dich gerne gleich hier in ein Online-Webinar ein. Wir stehen Dir mit unserem Know-How und unserer Kompetenz gerne zur Verfügung.